Präzision im Ringversuch

Das wichtigste Ziel eines Laborvergleichringversuchs ist es, die Vergleichbarkeit der Ergebnisse verschiedener Labors für einen Analyten zu überprüfen. Trotz der Vielfalt der prinzipiell möglichen Methoden, konnte durch Horwitz (1982) festgestellt werden, daß sich der mittlere prozentuale Variationskoeffizient als Funktion des Konzentrationsniveaus ausdrücken läßt. Die zugrundeliegenden Daten wurden in 150 unabhängig durchgeführten Ringversuchen gewonnen. Dabei wurden Ringversuche mit den verschiedensten Analyten in unterschiedlichen Konzentrationsbereichen durchgeführt. Zur Bestimmung wurden insgesamt 5 verschiedene Analysenmethoden (Chromatographie, AAS, Spektrometrie, Polarographie, Bioassays) eingesetzt. Horwitz fand, daß die Variationskoeffizienten der Bestimmungen eine erkennbare Beziehung zum Konzentrationsniveau aufwiesen. Dieser Zusammenhang wird in Näherung durch die Horwitz-Gleichung wiedergegeben.

VK = 2 (1-0,5 log C)

VK = Variationskoeffizient (%)
C = Konzentration des Analyten (kg/L !)


Aus der Gleichung folgt, daß sich der Variationskoeffizient halbiert, wenn die Konzentration um den Faktor 100 steigt. Die folgende Kurve stellt eine Zusammenfassung aller bis 1982 erreichbaren Interlabortestdaten dar. Die idealisierte Kurve ist unabhängig von der Art des Analyten, den angewandten analytischen Techniken und der Probenbeschaffenheit. Die aus der Kurve abzulesenden Daten können ein Indikator für die anzustrebende Leistungsfähigkeit bei der Anwendung einer analytischen Methode im Interlaborvergleich sein.
Die Daten, welche der Horwitz-Gleichung zugrunde liegen, sind bereits 15 Jahre alt. Seit dieser Zeit hat insbesondere die apparative Technik Fortschritte gemacht. Für die Präzision im Interlaborvergleich ist diese Komponente jedoch nur ein Aspekt neben anderen wie z.B. die Probenbehandlung und -aufbereitung. Die bisherigen Ringversuche zeigen, daß die Horwitz-Gleichung auch noch heute für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Analysenmethode herangezogen werden kann. Die bisher durchgeführten quantitativen Ringversuche haben gezeigt, daß die einfache Standardabweichung nach Horwitz ein geeignetes Kriterium für die Bewertung der Resultate der Teilnehmer darstellt.

Zielstandardabweichung nach Horwitz im Konzentrationsbereich der Ringversuche
Betäubungsmittel im Blut

Lit.: HORWITZ, W. (1982): Evaluation of analytical methods used for regulation of foods
and drugs. Anal Chem 54 (1): 67A-76A

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